Die Firma Jawa - der Namen setzte sich zusammen aus den Namen des Gründers Janecek und der Motorrad-Firma Wanderer - begann 1929 mit dem Motorradbau nach Wanderer-Lizenzen. Die nach 1945 folgenden Eigenentwicklungen aus Prag waren überwiegend von Zweitaktmotoren geprägt und führten zu legendären Baureihen, allen voran der 1954 lancierten Zweizylinder-Baureihe Typ 354 mit gefederter Hinterradschwinge. Diese Twins mit 350 Kubikzentimetern Hubraum erfreuten sich auch in Westeuropa einiger Beliebtheit, denn sie waren leistungsfähig, robust und ungemein preiswert. Über Versandhäuser wie Quelle und Neckermann konnte man sie kaufen.
Doch wie alle Fahrzeugmarken des ehemaligen Ostblocks verlor auch Jawa zusehends Anschluss an den Weltmarkt. Technische Fortschritte waren kaum zu verzeichnen, es blieb bei den international immer weniger konkurrenzfähigen Zweitakt-Motoren. Die Umstellung auf einen Viertakt-Antrieb wurde zwar angekündigt, aber nicht realisiert, obwohl Jawa bereits 1976 einen fomosen DOHC-Einzylinder mit Vierventil-Zylinderkopf vorgestellt hatte und ihm für den Bahnsport fast 60 PS entlockte. Doch Straßenmotorräder durften damit nicht bestückt werden, was zur Folge hatte, dass die osteuropäischen Zweitakter in Vergessenheit gerieten.
Erfolgsautor Frank Rönicke allerdings setzt der legendären Marke hier ein eindrucksvolles Denkmal. Seine Chronik dokumentiert nicht nur die Serienmotorräder aller Hubräume, die zwischen 1929 bis in die Gegenwart entstanden, sondern auch die Geländesport- und Moto Cross-Maschinen sowie die Jawa-Ikonen aus den Bereichen Bahnsport, Trial und Straßenrennen.
Fachbuch von Frank Rönicke mit 135 Seiten.
Refabrication